If it fits your macros: Gesunde Ernährung ohne Verzicht?
If it fits your macros ist einer der neuen Ernährungstrends der vergangenen Jahre. Zu Deutsch kann man es mit „wenn es in dein Nährstoffprofil reinpasst“ übersetzen. Der Diäthaltende legt zu Beginn seinen täglichen Kalorienbedarf fest und welchen Anteil daran die drei Makronährstoffe Fette, Kohlenhydrate und Eiweiß ausmachen sollen. Innerhalb dieser Grenzen ist bei IIFYM alles erlaubt. Ist diese Ernährungsweise jedoch wirklich gesund?
Makronährstoffe und Mikronährstoffe
Aufgenommene Nährstoffe kann man in zwei große Gruppen einteilen. Eine Gruppe bilden die drei Makronährstoffe Kohlenhydrate, Fette und Proteine. Diese Stoffe sind es, die die aufgenommenen Kalorien ausmachen, sprich: Aus diesen Makronährstoffen stellt der Energie her. Die zweite Gruppe sind die Mikronährstoffe: Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe. Diese werden bei der Ernährungsform „if it fits your macros“, wie der Name bereits sagt, oftmals komplett außen vor gelassen.
Dies ist jedoch ein elementarer Fehler, da die Mikronährstoffe äußerst vielfältige Funktionen im Körper einnehmen. Ohne eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Mineralien und Co., welches essenzielle, das heißt überlebensnotwendige, Stoffe sind, wird der Körper nie wirklich gesund sein. Die einseitige Betrachtungsweise und Versteifung auf die Makronährstoffe ist einer der Nachteile dieser Ernährungsform.
Fett ist nicht gleich Fett, Kohlenhydrat ist nicht gleich Kohlenhydrat
Selbst wenn man nur die Makronährstoffe betrachtet, wird jedoch schnell klar, dass Fett nicht gleich Fett und Kohlenhydrat nicht gleich Kohlenhydrat ist. Gesunde Fette sind beispielsweise in Nüssen, Hanf- und Leinöl und Seefisch zu finden. Nimmt man als Beispiel jedoch Fast Food oder industriell stark verarbeitete Fertignahrung, ist da auch Fett enthalten, jedoch schädliche Transfettsäuren. Die unterschiedlichen Auswirkungen von gesunden und schlechten Fetten im Organismus sind gewaltig, ähnlich sieht es bei den Kohlenhydraten aus. Es macht einen deutlichen Unterschied, ob man langkettige Kohlenhydrate aus Kartoffeln oder einfachsten Zucker aus Süßigkeiten aufnimmt. IIFYM unterscheidet jedoch nicht nach der Qualität der Makronährstoffe.
Fazit zur Ernährungsform if it fits your macros
Die beiden größten Nachteile dieser Ernährungsform wurden bereits angesprochen. Hinzu kommt, dass ein Ernährungsmodell auf Basis von Kalorien- und Nährstoffzählen nie wirklich gute Resultate erzielen kann, da weder der individuelle Verbrauch, noch die individuelle Aufnahme tatsächlich bestimmt werden kann. So wie jeder Mensch ein Individuum ist, ist auch die Verdauungsfähigkeit jedes Menschen unterschiedlich. Laut IIFYM wäre es in Ordnung jeden Tag Fast Food zu essen. Das klingt nicht nur ungesund, sondern ist es auch. Besser ist es, auf eine ausgewogene und vollwertige Ernährung zu achten, welche viele gute und wenige schlechte Lebensmittel enthält.